Auch Meg Stuarts „Blessed“ war bei Impulstanz mit dem Etikett „Classic“ versehen. Das Stück aus dem Jahr 2007 ist wohl ein Klassiker performativer Sozialstudien, die seit Mitte der 1990er Jahre so en vogue sind; seit der Tanz zum Körper und Bewegung sekundär bzw. einem Thema untergeordnet wurde. Als Vorreiter dieses Trends zerpflückt Meg Stuart Dramen der menschlichen Existenz. In ihren Bildern beleuchtet sie Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln, ihre Choreografien werden zu (polit-ästhetischen) Kommentaren, mit depressiver Grundstimmung und teils hartem Zynismus.
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Sie ist ein Elementarereignis, seit sie die Tanzbühnen betrat. Ob als Frontfrau der legendären kanadischen Company „Lalala Human Steps“, im Video gemeinsam mit David Bowie oder als ihre eigene Choreographin. Louise Lecavaliers Markenzeichen waren in die Horizontale gesprungene Barreljumps, mit denen sie um ihre Partner wirbelte. Im Odeon begeiestere sie mit „Battleground“ das Wiener Publikum.
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Er rangiert bei Impulstanz unter dem Label „classic“, wohl weil die Beschäftigung mit Bewegungsqualitäten dem heutigen Tanz weitgehend abhanden gekommen ist. Doch Salva Sanchis beherrscht sein Handwerk. Die Verbindung von Club-Dancing und formalem Bühnentanz gelingt ihm und seinen ausgezeichneten TänzerInnen scheinbar mühelos, sehr zur Freude des tanzaffinen Publikums. Doch diese Performance ist keineswegs so lässig, wie sie daherkommt. Sie ist vielmehr akribisch genau komponiert.
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Die Theatercompagnie Improbable aus Großbritannien punktet seit mehr als 20 Jahren immer wieder erfolgreich mit Unvorhersehbarem und wurde entsprechend gespannt vom Publikum erwartet; einem wie auch bei der Premiere allerdings nicht allzu zahlreichen (der Präsentation in Originalsprache wegen?). Groß war hingegen die Schar, die sich für das Try Out „Iyagbon Below“ interessierte.
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Mit Mitteln des traditionellen Zirkus‘ werden im Cirque Nouveau häufig Geschichten erzählt. Dem in diesem Genre aber auch gängigen Umkreisen eines Themas widmet sich die Compagnie Baro d’evel in ihrer Wanderzirkus-Kreadition „Bestias“, einer Koproduktion mit La Strada. Ein „Parcours durch die Grazer Innenstadt“ wie „In-Between“ von Kunstlabor Graz und Teatri ODA Prishtina angekündigt wird, kann vielerlei Gesichter haben…
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Georges Balanchines Stücke sind für Ballettfans ikonisch. Große Spannung also, ob die gern als „Extremperformerin“ bezeichnete Florentina Holzinger aus dem Neoklassiker „Apollon musagète“ mal wieder eine freakige Trash-Show mit unbedeutenden Tanzeinlagen machen würde. Aber: Ihre Arbeit erwies sich als sehr interessante künstlerische Umdeutung auf einer soliden theatralen und choreographischen Basis. Zwar mit unnötigen Längen, die den Spannungsbogen gefährden, aber mit starkem Potential.
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Wie aufwändig muss Kommunikation sein, um Verstehen und daraus resultierendes Miteinander zu gewährleisten? Dass es nur sehr weniger Signale Bedarf, das führt bei La Strada Graz gleichermaßen bezaubernd wie humorvoll und tiefgründig die Familie Flöz vor. Wie Mitteilung in ganz anders reduzierter Form aber auch (für manche) funktionieren kann, das versuchen die Asphalt Piloten in ihren spartenübergreifenden Projekten zu erkunden.