Hoffnungslos. Und doch voller Zuversicht. „Requiem pour L.“ ist weder reines Tanz- noch Theaterstück. Was Choreograf und Regisseur Alain Platel gemeinsam mit seiner Kreativgruppe „Les ballets C de la B“ und Komponist Fabrizio Cassol vor den Augen des Publikums entstehen lässt, wirkt vielmehr wie eine inszenierte Seelenmesse. Eine klanglich und bewegungsenergetisch grandios in den Bühnenraum modellierte Zeremonie, die das Sterben eines Menschen im Kreis seiner Angehörigen begleitet.
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Die Lust des Fleisches. Zuviel Input tötet die Fantasie. Insbesondere, wenn in Wort, Sound, Bild, Video und Bewegungskodex einzig und erbarmungslos auf einem Themenstrang herumgeritten wird: Sex. Das mögen auch die vier – zu intimen Exzessen bereiten – Tanzperformer in Anna Konjetzkys neuestem Stück „About a Session” gespürt haben.
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Silke Grabinger hat für den Dschungel, Wiens Theaterhaus für junges Publikum, eine Produktion über die Katastrophenstimmung, wie sie über die Medien tagtäglich verbreitet wird, kreiert. Mit einem engagierten Cast aus jungen Profis und Jugendlichen ist daraus eine unterhaltsame Revue geworden, die das Thema nicht tiefschürfend sondern eher leger und mit spielerischer Rasanz ins Visier nimmt.
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Das EU-Projekt „Dance On, Pass On, Dream On“ beschäftigt sich mit Tanz im Alter und der Frage, wie er Altersbilder verändern kann, Als Partner der europäischen Initiative präsentierte das Festspielhaus St. Pölten die Dance On Compagnie, deren Mitglieder über 40 sind. Einige Tage davor war die partizipative Performance „Ins Tanzen Plus“ mit der Festspielhaus-Community für ältere TeilnehmerInnern zu sehen. An beiden Abenden überlagerte jedoch das Konzept die künstlerische Ausführung.
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Nach mehrmonatiger Umbaupause eröffnete die neue künstlerische Leiterin Bettina Kogler ihre erste Spielzeit im Tanzquartier Wien (TQW). Highlight des dreitägigen Eröffnungsfestes war zweifellos die Produktion „Every Body Electric“, eine Choreografie von Doris Uhlich mit TänzerInnen mit physischen Beeinträchtigungen. Damit gaben Kogler und ihre Programmdirektorin Christa Spatt ein engagiertes Statement für Inklusion und Offenheit ab, das hoffentlich auch in der künftigen Ausrichtung des Tanzquartiers gültig bleibt.
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Es gibt nur wenige Choreografen, die heutzutage noch eine Geschichte erzählen können ohne sich in dekonstruierende Kommentare zu verlieren. Edward Clug, Ballettchef am Slowenischen Nationaltheaters in Maribor, ist sicher einer von ihnen. Sein „Peer Gynt“ überzeugt durch die visuelle und musikalische Inszenierung ebenos wie durch die großartige Darstellung des Wiener Staatsballetts mit Jakob Feyferlik in der Titelrolle.
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Nach fulminantem Start in Salzburg kam nun das von Valentin Alfery, dem Chef der Haie, choreografierte Solo für Hungry Sharks-Sharks-Tänzerin Farah Deen „the Sky above, the Mud below“ im Klagenfurter Theater Halle 11 auf die Bühne – und wurde von Neuem laut bejubelt. Dabei ist das Stück so ganz anders als das bisher von der Crew Gezeigte, etwa „#fomo“ oder „Hidden in Plain Sight“.